Mittwoch, 16. September 2009

Warten auf den Geldtransporter


Während sich der Origamikünstler Rudolf Deeg bereits auf dem Weg zum nächsten Auftrag befindet, warte ich auf den Kurierdienstfahrer, um die gestern Nacht noch fertig gestellten Geldscheinmodelle zu übergeben.

Nervenaufreibende Tage liegen hinter uns. Beruftätige wissen, dass es einen gewissen Aufwand erfordert, um an Geld zu kommen. Aber die Wenigsten werden wissen wie viel höher der Aufwand ist, um an Falschgeld zu kommen!

Es fand sich kein Hersteller, der uns beidseitig bedrucktes, authentisch aussehendes Spielgeld in der richtigen Größe liefern konnte, das sich auch zum falten eignete. Bei allen gekauften und bestellten Scheinen brach die Farbe vom Papier, sobald man sie knickte. Es kostete uns einen kompletten Tag und viel Aufwand und Geschick, um wenigstens im Ansatz brauchbares Material zu erstellen.

Am liebsten hätte Herr Deeg mit echtem Geld gearbeitet. Der Kunde wünschte sich allerdings (u.a.) 8 Kusadamablüten aus 500 Euroscheinen. Das hätte allein an Materialkosten die stolze Summe von 20.000 Euro verschlungen, denn eine Blüte besteht aus 5 einzelnen Elementen. Nebenbei sei bemerkt, dass Kusadamablüten aus Quadraten gefaltet werden, so dass man die Scheine auch noch hätte zerschneiden müssen.

Vom Geldscheinblumengebinde abgesehen, hat der Origamikünstler Rudolf Deeg für diesen Auftrag wieder neue Origamifiguren erfunden:

Montag, 7. September 2009

Blumen aus Blüten


Zur Illustration eines Artikels wünscht sich ein Kunde verschiedene Figuren aus Geldscheinen. Den Anfang macht ein Blumenbukett mit mehreren großblättrigen Blüten. Dass das gewünschte Ergebnis mit Geldscheinorigami nicht realisierbar ist, stört den Auftraggeber nicht. Ihm reicht der schöne Schein eines schönen Scheins, so dass es ihm auf die Verarbeitung von echtem Geld nicht ankommt. Nun sollte man annehmen, dass uns diese Einstellung die Arbeit erleichtert, doch sie stellte uns auch vor ein bisher unbekanntes Problem: Wir können kein Falschgeld herstellen.

Das erste Grafikprogramm verweigerte bereits das Öffnen des eingescannten Scheins:


Das zweite Grafikprogramm gestattete zwar die Bildbearbeitung, allerdings streikte dann der Drucker und brachte nie mehr als 40% des Geldes zu Papier. Ein Telefonat mit den ansässigen Copyshops ließ auch hier kein Licht am Ende des Tunnels erscheinen. Ihnen ist es ebenfalls nicht erlaubt das Kopieren von Geld zuzulassen.

Mittwoch, 2. September 2009

Kundenorientiert


Lange Zeit führte Origami ein Schattendasein in den Bastelbüchern der Kinderzimmer. Inzwischen ist es zu einer Kunstform geworden, die der Bildhauerei gleicht. Aus nur einem Blatt Papier können heutzutage detailgetreue und realistische Figuren entstehen, gegen die der traditionelle Kranich wirkt, wie eine Büroklammer neben dem Eifelturm. Ungeachtet dessen wünschen sich die meisten Kunden aus der Werbebranche optisch schlichte Motive. Da das (urheberrechtsfreie) traditionelle Origami zwar schlichte, aber nicht zwingend schöne Figuren bietet, hat es sich Origamikünstler Rudolf Deeg zur Aufgabe gemacht, sein Repertoire entsprechend zu erweitern.


Die hier gezeigten Werke kamen als Mobilefiguren in einem Werbespot zum Einsatz. Um für ein harmonisches Gesamtbild zu sorgen, setzte Herr Deeg dabei bewusst auf eine gleichbleibende Base und vermochte es, trotz der identischen Grundform, zwei unverwechselbare Tiere zu erschaffen.

Dienstag, 30. Juni 2009

Rüstungsindustrie


Was Sie hier sehen ist ein kleiner Ausschnitt des letzten Auftrages:


Ein Schweizer Unternehmen wünschte sich eine 200 Stück starke Panzerarmee in der Farbe des Friedens.

Montag, 8. Juni 2009

Arbeit geht vor


Am Wochenende trifft sich nahe Berlin (in Erkner) alles was in der Origamiszene Rang und Namen hat, zur Internationalen Origamiconvention. Herr Deeg freute sich darauf u.a. mit dem Amerikaner Robert Lang und dem Schweizer Sipho Mabona fachzusimpeln. Beides ebenfalls sehr kreative und fähige Falter. Doch dann kam vor 10 Tagen eine Anfrage aus Düsseldorf für eben diesen Samstag, an dem Herr Deeg auf der Convention sein sollte und zu meiner Überraschung, bat er mich ein Angebot zu erstellen (Zitat): "Arbeit geht vor."

Nach Einholung aller notwendigen Informationen, wie Arbeitszeit und Fahrtweg, ergab sich folgender Tagesablauf für Samstag: Herr Deeg müsste nach seiner Ankunft in Erkner am Freitag, bereits am Samstag gegen 4 Uhr früh wieder zum Bahnhof fahren, mit dem Zug weiter nach Düsseldorf, dort bis 19 Uhr arbeiten, um den letzten Zug des Tages zurück nach Berlin zu nehmen, damit er irgendwann Sonntagmorgen wieder im Hotel in Erkner ankommt und so zumindest noch den letzten Tag der Convention miterleben kann.

Doch so groß sein Opfer auch war, das er bereit war zu bringen, ebenso groß war der Preis, der sich durch die Fahrt um derart nächtliche Zeiten ergab. Eine Taxifahrt vom Hotel zum Bahnhof lag bereits bei 100 Euro, hinzu noch die Fahrt von Berlin nach Düsseldorf von dort zum Kunden und das mal zwei. Die Gage erhöhte sich um ein Drittel der Convention-Teilnahmegebühr und was letztlich dabei raus kam war wohl ursächlich dafür, dass wir heute eine Absage erhielten.

Aber irgendwie fand ich das gar nicht so schlimm.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Origami für Fedrigoni


Heute eröffnete Italiens größter Feinpapierhersteller Fedrigoni einen Showroom in Berlin. Origamikünstler Rudolf Deeg war vor Ort und zeigte den Gästen aus Druckereien und Werbeagenturen, was er aus Papier machen kann.

In den letzten Tagen liefen dafür nicht nur in unserer Hauptstadt die Vorbereitungen auf Hochtouren. Auch in Deutschlands kleinstem Bundesland wurde intensiv an der Realisierung einer erfolgreichen Produktpräsentation gearbeitet. Für einen engagierten Origamikünstler beginnt die Arbeit nämlich nicht erst auf der Veranstaltung. Bereits am vorletzten Montag empfingen wir den Fedrigoni Vertriebsleiter mit seinen umfangreichen Präsentationsmappen und -ordnern. Denn Farben, Struktur und Beschaffenheit des Papiers lassen sich via Internet oder Prospektdruck nur unzureichend vermitteln. Nach der ersten Ansicht und Einschätzung wurden Muster für den zweiten Akt der Vorbereitung bestellt.

Die Lieferung traf am Freitag ein. Zeitlich wurde es inzwischen knapp, da die Bestellung der verbindlichen Papierauswahl spätestens am Montag erfolgen musste. Herr Deeg verbrachte sodann das Wochenende damit, die richtigen Modelle für den Event und das ausgewählte Papier zu finden. Eine unerlässliche Vorarbeit, denn nicht jede Farbe und Qualität lässt sich gut falten und selbst das beste Papier verliert an Wirkung, wenn die Origamifigur nicht in Form bleibt. Mehrfach hörte ich den Origamikünstler dabei von der Qualität des Papieres schwärmen. Ich glaube Fedrigoni hat an diesem Wochenende einen neuen Kunden gewonnen. Und nach dem heutigen Tag und Herrn Deegs erfolgreichen Einsatz als Origamikünstler im Fedrigoni Showroom, werden es sicher noch ein paar mehr geworden sein.

Freitag, 8. Mai 2009

Paperball of God


Eine kluge Frau hat einmal gesagt:

Man kann sich in Papier verlieben. Es braucht nur die richtige Form.

Viele Bremer sind seit gestern in diese Form verliebt:

Der Papierball lag während des Uefa-Cup-Halbfinales auf dem Hamburger Spielfeld und war kausal für den Sieg der Bremer.

Im darauf folgenden ZDF-Interview erfährt man mehr über den "deutschen Fußballspieler", der von Werder-Fans als "Papierkugel Gottes" bezeichnet wird.

Wer dieses Meisterwerk der Faltkunst einmal in seinen eigenen Händen halten möchte, für den haben wir diese international verständliche Anleitung erstellt: