Montag, 27. April 2009
Mein Schweinchen
Es gibt verschiedene Wege zu einer fertigen Figur. Manche nutzen einen "Routenplaner", andere fahren in eine grobe Richtung drauf los und einige kommen auf dem Weg zu einem bestimmten Ziel plötzlich auf ganz neue Ideen. Solch ein Zufallsmodell ist dieses Schwein:
Ein noch nicht formvollendeter Entwurf, dem sich Herr Deeg bei Gelegenheit mal wieder annehmen wollte. Die "Geburt" des Tieres liegt inzwischen jedoch so weit zurück, dass nur noch die Figur selbst den Weg zu ihrer Entstehung kennt. In solchen Situationen bleibt dem Künstler dann lediglich eine Möglichkeit diese Kenntnis zu erlangen: Er muss die Figur auseinanderfalten.
Nun ist es so, dass ein Origamiwerk - wie jedes andere handgemachte Kunstwerk - ein Unikat ist. Bei plan gefalteten Papiermodellen sind die Unterschiede meist unerheblich, aber bei modellierten Figuren hat jede ihren eigenen Charme. Und das kleine Schweinchen hatte es mir mit seinem besonders angetan. Die Haltung, die Schnauze, der Ausdruck... ich konnte nicht zulassen, dass diese niedliche Kreatur unwiederbringlich verloren geht!
Jede Tierschutzorganisation wäre stolz auf mich gewesen, denn es gelang mir, das Schwein vor seiner "Schlachtung" zu retten. Natürlich bedaure ich, dass ich damit gleichzeitig jegliche Reproduktion des Tieres unterbunden habe, aber wenn ich es mir ansehe, dann ist es dieses Opfer wert.
Ja, man kann sich in Papier verlieben. Es braucht halt nur die richtige Form.
Mittwoch, 22. April 2009
Papier als rare Ware
Ein professioneller Origamikünstler bevorzugt echtes Origamipapier für seine Werke. Dieses Papier kommt - wie Origami selbst - aus Japan. Es gibt nicht viele Fachhändler in Deutschland, die einen mit japanischem Origamipapier versorgen können. (Ich kenne nur zwei.) Das birgt Probleme.
Zum einen wäre da die lange Lieferzeit, die eine Bestellung in Japan über den Fachhändler mit sich bringt. Im schlimmsten Fall kann diese ein halbes Jahr betragen. Für den Hobbybastler mag das kein Problem sein, aber für den Origamientertainer, der im besten Fall einen Monat vor dem Event verbindlich gebucht wird schon.
Zum anderen ist es selbst bei bester Vorbereitung möglich, dass in einer Bestellung, die bereits vor Monaten aufgegeben wurde und dem Fachhändler sogar noch rechtzeitig vor einer Veranstaltung geliefert wird, ausgerechnet der Karton fehlt, der das benötigte Papier enthalten sollte.
Gutes Papier ist also keineswegs immer einfach und schnell zu beschaffen. Es ist etwas Besonders. Genau wie Origami.
Samstag, 18. April 2009
Für Audi in Hamburg
Sollten Sie das Glück haben, zu einem der 600 VIP-Gäste auf dem Audi-Event im Hamburg Cruise Center zu gehören, freuen Sie sich am 23.04.2009 auf exklusives Origami-Entertainment mit Rudolf Deeg.
Donnerstag, 16. April 2009
Origami Pfau von Rudolf Deeg
Es hätte mich auch wirklich sehr überrascht, wenn der Auftraggeber nicht begeistert gewesen wäre, nachdem ihm ein Bild des fertigen Rudolf Deeg Pfaus zugegangen war:
Origami-Pfau aus nur einem Blatt
Der Origamikünstler hatte bis in die frühen Morgenstunden gefärbt und gefaltet. Damit der einmalige Vogel auch unbeschadet in Hamburg ankommt, hat Herr Deeg angeboten ihn persönlich vorbeizubringen. Morgen gehen beide auf die Reise.
Dienstag, 14. April 2009
Eigener Origami Pfau erwünscht
Um bei der unklaren Rechtslage kein Risiko einzugehen, hat sich der Auftraggeber über Ostern dazu entschlossen, Rudolf Deegs Angebot in Anspruch zu nehmen und einen eigenen Pfau des Origamikünstlers zu ordern. Allerdings mit der Auflage, dass dieser eine große Ähnlichkeit mit der Vorlage aufweisen soll. Da die Zeit drängt, wünscht man noch bis 18 Uhr eine Rückmeldung und einen aktualisierten Kostenvoranschlag. Hatte ich nicht noch letzte Woche geschrieben, der Pfau sei keine Herausforderung? Nun war er es! Herrn Deeg blieben nur wenige Stunden, um ein eigenes Modell zu entwerfen. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, aber er hat es geschafft. Was Akira Yoshizawa mit zwei Blatt Papier auf die Beine stellte, gelang Rudolf Deeg mit einem. Da sein eigener Vogel ein anderes Papierformat benötigt, war die vorherige Auswahl hinfällig geworden und die gewünschte Farbe (zartblau) gab es nicht in dem notwendigen Format. Um den Pfau zu falten, muss Herr Deeg eigens Papier einfärben. Doch damit kann erst morgen begonnen werden. Heute sind die Fachgeschäfte bereits geschlossen.
Mittwoch, 8. April 2009
Origami und Urheberrecht
Die Zusage für den Pfau-Auftrag kam umgehend. Im darauf folgenden Telefonat wies Herr Deeg die Agentur allerdings darauf hin, dass er keine Rechte für die Verwendung des Yoshizawas Pfaus einräumen kann.
Das Urheberrecht ist eine komplizierte Sache. Nicht nur unter Faltern und Künstlern herrscht dabei Unsicherheit. Darf man ein Einverständnis der Nutzung annehmen, wenn ein Origamikünstler seine Modelle zur Nachfaltung mittels Faltanleitungen freigibt? Und was ist, wenn völlig andere Faltschritte am Ende zum selben Ergebnis führen? Ab wann liegt eine eigene Schöpfung vor, durch die man sich von einer Replik löst? Auf Nummer Sicher geht ein Auftraggeber nur, wenn er beim Künstler ein eigenes Werk bestellt.
Dienstag, 7. April 2009
Anfrage Origami Pfau
Gesten erreichte uns eine Anfrage bezüglich eines Origami Pfaus für eine Werbekampagne. Der E-Mail waren Bilder aus dem Internet beigefügt. Selbstverständlich stellt das Modell (Akira Yoshizawa Peacock) für einen geübten Origamikünstler keine Herausforderung da. Herr Deeg fertigte sogleich ein Muster an und sandte es als Digitalbild an die Agentur.
Abonnieren
Posts (Atom)